Handballkrimi in Dormagen: TSV erkämpft ein Remis gegen Hamm

Der TSV Bayer Dormagen und der ASV Hamm-Westfalen trennten sich am Freitagabend mit einem 31:31-Unentschieden. In einem hart umkämpften Derby gelang dem Team von Julian Bauer eine starke Aufholjagd in der Schlussphase, in der TSV-Kapitän Peter Strosack zwei Sekunden vor Spielende den Punkt für die Dormagener sicherte.
Ein Derby auf Augenhöhe
Vor 1.548 Zuschauern entwickelte sich von der ersten Minute an ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Bereits zu Beginn lieferten sich die beiden Teams ein hart umkämpftes und körperbetontes Handball-Duell. Nach elf Minuten stand es 5:5 - keine Mannschaft konnte sich bis dato entscheidend absetzen. In der 14. Minute gelang es den Gästen aus Hamm beim 5:7 und 7:9 (19.) kurzzeitig in Führung gehen, doch Dormagen zeigte sich unbeeindruckt und glich wieder aus. Bis zur Pause blieb es ein Duell auf Augenhöhe – mit einem 16:16 ging es in die Kabine.
„In der ersten Halbzeit hatten wir Glück, dass Julius Meyer-Siebert mit zwei Zeitstrafen im Angriff draußen war“, so TSV-Cheftrainer Julian Bauer. „Wir haben es nicht geschafft, die zweikampfstarken Spieler zu kontrollieren.“
Enge zweite Halbzeit mit spannender Schlussphase
Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich der enge Schlagabtausch fort. Bis zur 45. Minute war die Partie ausgeglichen. Dann jedoch nutzten die Gäste eine Schwächephase des TSV: Mit einem 4:1-Lauf setzte sich Hamm beim 26:29 (54.) erstmals mit drei Toren ab – die größte Führung des Spiels. Als es 27:30 stand (55.), schien das Spiel zugunsten der Westfalen zu kippen.
Das Team von Trainer Julian Bauer trotzte allerdings dem Rückstand und behielt die Nerven. Mit unbändigem Willen und lautstarker Unterstützung der Fans startete der TSV eine furiose Aufholjagd in der Crunchtime. Innerhalb weniger Minuten glichen die Blau-Weißen zum 30:30 aus (59.). Die Gäste gingen zwar nochmals mit 30:31 (60.) in Führung, doch der TSV ließ sich auch davon nicht entmutigen. In der allerletzten Aktion des Spiels war es Kapitän Peter Strosack, der zwei Sekunden vor Schluss zum 31:31-Endstand traf.
„In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut verteidigt und die Kreiskooperation unter Kontrolle gehabt“, analysierte Bauer. „Im Angriff haben uns Sören Steinhaus und Finn Schroven getragen. Beide haben einen individuell herausragenden Job geleistet. Wir sind nach angesichts des Spielverlaufs mit dem Punkt sehr zufrieden und nehmen die Energie mit ins nächste Spiel.“
Sören Steinhaus avancierte mit elf Treffern zum erfolgreichsten Torschützen der Partie. Jan Schmidt steuerte sieben Tore bei, Rückraumspieler Finn Schroven trug vier wichtige Treffer bei – eine starke Teamleistung, getragen von individuellen Highlights.
Ein gewonnener Punkt
Mit großer Leidenschaft, Teamgeist und der richtigen Portion Derby-Energie sicherte sich der TSV Bayer Dormagen einen hart erarbeiteten Punkt gegen einen starken Gegner. Die Mannschaft bewies in der Schlussphase eindrucksvoll, wozu sie imstande ist – eine Leistung, auf die sich in den kommenden Spielen aufbauen lässt.
„Das war heute ein hart umkämpftes Spiel, von der ersten bis zur letzten Minute“, resümierte Bauer nach der Partie. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft und dass wir zum Schluss ruhig geblieben sind. In der zweiten Halbzeit ist so viel Unglückliches passiert und trotzdem sind wir weiter konzentriert geblieben.“
Am kommenden Sonntag steht die nächste Bewährungsprobe an: Der TSV Bayer Dormagen gastiert beim heimstarken TV 05/07 Hüttenberg. Anwurf ist um 17 Uhr – mit der Energie aus dem Derby im Gepäck will Dormagen auch dort punkten.
Die Spielstatistik
TSV Bayer Dormagen – ASV Hamm-Westfalen: 31:31 (16:16)
TSV: Simonsen, Oberosler; Reuland (4), Senden, Leis, Boehnert (1), Kriescher, Köster, Böckenholt, Strosack (4/2), Schroven (4), Hüter, J. Schmidt (7), Steinhaus (11), Sondermann (2), Trainer: Julian Bauer
ASV: Hertlein, Warrer, Colodeti; Meyer-Siebert (5), Böttcher, Machner (1), Hüter (3), Drosten (10/4), Sterba (3), Jungemann, Preußner (3), Haunold (4), Bornemann, Stüber (1), Jacobs (1), Coßmann Trainer: Michael Hegemann
Zuschauer: 1.548
SR: Friedel/Herrmann
Zeitstrafen: 4/10 Minuten
Siebenmeter: 2/2, 4/5
Spielverlauf: 2:2 (7.), 5:5 (11.), 5:7 (14.), 7:7 (18.), 7:9 (19.), 8:10 (20.), 10:10 (22.), 13:13 (26.), 16:16 (30.) – 20:20 (37.), 23:23 (40.), 25:25 (43.), 25:27 (46.), 26:29 (54.), 27:30 (55.), 30:30 (59.), 30:31 (60.), 31:31 (60./EN)